Ein Tag im Waldorfkindergarten

 

Es ist noch früh am Morgen. In der Zeit, in der sich die Kinder nach und nach einfinden, sind wir Erzieher:innen bereits in vielfältiger Weise tätig: wir kneten den Teig zum Brotbacken, eine Handarbeit will noch beendet werden, wir bereiten das gemeinsame Frühstück vor. Die ankommenden Kinder nehmen uns in unserem Tätigsein wahr, beteiligen sich oder beginnen ein Spiel. 

 

Nach dem gemeinsamen Aufräumen der ersten Spielphase finden wir uns zu einem Reigen im Kreis zusammen. Je nach Jahreszeit sind es verschiedene Lieder, Reime oder Fingerspiele. Hier wirken wir Erzieher:innen mit unserer Sprache und unseren Gesten als Vorbild und das fördert wiederum die sprachliche, motorische und musikalische Entwicklung der Kinder.

 

Jetzt haben wir Appetit auf unser Frühstück! Dafür decken wir unseren Tisch liebevoll ein und nehmen alle zusammen am Tisch Platz. Das Frühstück bereiten wir gemeinsam für uns alle zu. Dieses gemeinsame Einnehmen einer Mahlzeit am Tisch ist ein wichtiger Moment des Innehaltens und des gegenseitigen Wahrnehmens. Mit einem kurzen Spruch danken wir für die Nahrung und genießen unser Essen.

 

Nun sind wir gesättigt und gestärkt und wollen nach draußen in den Garten gehen. Ob wir den Regenwurm von gestern noch finden? Was macht unser kleines Nisthaus für die Vögel, das wir gestern gebaut haben? Wer entdeckt die ersten Knospen? Nach der Spielzeit im Garten finden wir uns im Gruppenraum zu einem kleinen Vesper zusammen und lassen danach den Kindergartentag bei freiem Spiel ausklingen.

 

Die Zeit vergeht immer so schnell, schon kommen die ersten Eltern zum Abholen ...